Liebe Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter,
Sie haben vor wenigen Tagen Post vom FLVW bekommen, Inhalt: die Beitragsrechnung 2021 für Ihren Verein. Was in normalen Jahren ein durchaus üblicher und erwartbarer Vorgang ist, hat in der Zeit der Corona-Pandemie eine besondere Brisanz. Dass der FLVW nicht vorab in einem gesonderten Schreiben auf den Einzug der Mitgliedsbeiträge und die Alternativen in der Bezahlungsweise hingewiesen hat, ist ein Kommunikationsversagen, für das ich mich ausdrücklich bei Ihnen entschuldigen möchte. Wir haben uns in den vergangenen Monaten immer um eine durchgehende, berichtende und erklärende Kommunikation mit Ihnen bemüht. Insofern entspricht der vorbereitungslose Versand der Beitragsrechnungen nicht dem Standard, den wir selbst gesetzt haben und um dessen Einhaltung wir uns bemühen. Ich kann Ihre daraus resultierende Verärgerung verstehen, und ich bedauere aufrichtig unser nicht sehr sensibles Vorgehen.
Darauf, dass Vereine ihre Mitglieder nicht einfach beitragsfrei stellen können, auch nicht in Zeiten coronabedingter finanzieller Belastungen, hat das Bundesfinanzministerium schon im letzten Jahr hingewiesen, weil die Mitgliedschaft in einem Verein und damit auch der Mitgliedsbeitrag nicht an die Erbringung konkreter Leistungen geknüpft ist, sondern „nur“ an die Tatsache der Mitgliedschaft. Deshalb sind Mitgliedsbeiträge auch nicht mit Spielabgaben zu vergleichen, auf die wir natürlich verzichten, wenn kein Spielbetrieb stattfindet. Ich nehme an, dass Sie Ihren Mitgliedern gegenüber ähnlich argumentiert haben oder argumentieren werden. Das Erlassen von Mitgliedsbeiträgen könnte zudem die Gemeinnützigkeit des Vereins gefährden.
Wir haben aber Ihre Kritik zum Anlass genommen, den Beitrag erst im April einzuziehen. Und sollte der Einzug des kompletten Mitgliedsbeitrages dennoch die Liquidität Ihres Vereins gefährden, bieten wir Ihnen gerne eine Stundung des Beitrages oder aber Ratenzahlung an. Hierfür wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an Andrea Waschke unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Auch wenn es im konkreten Fall vielleicht nicht so ausgesehen hat: Wir wissen um die schwierigen Bedingungen, unter denen Sie vor allem gegenwärtig Ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten vollbringen müssen, und ich bin voll Hochachtung für das, was Sie leisten und danke Ihnen ausdrücklich dafür. Dass wir mit unserem Vorgehen Ihre Motivation angegriffen haben könnten, tut mir außerordentlich leid, und ich versichere Ihnen, dass wir uns zukünftig um einen noch sensibleren Umgang mit Ihnen bemühen werden.
In der Hoffnung auf Ihre Nachsicht und Ihr Verständnis verbleibe ich mit herzlichen Grüßen
gez. Gundolf Walaschewski
Präsident