Offenes Schreiben des Stadtsportbundes Hagen e.V.
an alle Mitglieder des Sport- und Freizeitausschusses, des Rates der Stadt Hagen und an alle im Rat der Stadt Hagen vertretenden Parteien und Gruppierungen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
vor den entscheidenden Abstimmungen zur Energie- und Bewirtschaftungsumlage für den Hagener Sport, lassen wir Ihnen die einstimmige Beschlussfassung der Hagener Sportvereine mit dem dringenden Appell zukommen, Ihr Abstimmungs -verhalten noch einmal zu überdenken und diese Beschlussvorlage der Verwaltung abzulehnen.
Beschluss der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Stadtsportbundes am 24.11.2014
- 1. Die außerordentliche Mitgliederversammlung des Stadtsportbundes Hagen e.V. lehnt die von der Verwaltung der Stadt Hagen vorgeschlagene Einführung einer „Energie- und Bewirtschaftungsumlage für Sportflächen / Erwachsene und Beteiligung der Schwimmvereine“ ab dem 01.01.2015 mit deutlichem Nachdruck geschlossen ab.
- 2. Insbesondere die Mitglieder des Sport- und Freizeitausschusses werden zunächst aufgefordert, die Vorlage der Verwaltung in der Sitzung am 02.12.2014 mit deutlicher Mehrheit abzulehnen.
- 3. Auf Basis aller bis zur entscheidenden Ratssitzung am 11.12.2014 erfolgten politischen Abstimmungen, werden die Mitglieder des Rates der Stadt Hagen ebenfalls nachdrücklich aufgefordert, diese Verwaltungsvorlage abzulehnen und damit die Tür für eine Energie- und Bewirtschaftsumlage für den Sport in Hagen geschlossen zu halten.
Abstimmungsergebnis nach Diskussion:
Anwesende Vereine: 62
Anzahl der Stimmberechtigten: 150
Ergebnis der Abstimmung: Annahme des Antrages mit 150 Ja – Stimmen.
Begründung / Argumente gegen eine solche Energie- und Bewirtschaftungsumlage
Alle politischen Gruppierungen im Rat der Stadt Hagen sollten sich noch einmal gut überlegen, ob sie mit einem solchen Beschluss dem Gemeinwohl einer Stadt wie Hagen, nicht einen Bärendienst erweisen würden.
Das sonst so hochpostulierte Ehrenamt ist in Gefahr, durch solche Beschlüsse, seinen Stellenwert in der Gesellschaft noch weiter zu verlieren. Wir werden keine Unterstützer für unsere Vereine mehr finden, wenn dem die Politik solche Knüppel zwischen die Beine schmeißt.
Und wie viele Vereine von unseren fast 220 Vereinen in Hagen, die für fast gesamt 41.000 Sportlerinnen und Sportler, die Verantwortung tragen, bekommen ihre Vorstandspositionen schon heute nicht mehr komplett besetzt. Und gerade die Einführung einer solchen Gebühr, lässt für die Zukunft bestimmt keine positive Wandlung in diesem Punkt erwarten.
Und das geht damit ganz klar an die Existenzfrage mancher Vereine in unserer Stadt.
Mit der Übernahme der Schlüsselgewalt durch die Hagener Sportvereine und die damit verbundene deutliche Reduzierung der städtischen Objektbetreuung sowie durch die überwiegende Realisierung der im Rahmen des „Pakt mit dem Hagener Sport“ vereinbarten Konsolidierungsmaßnahmen, haben die Sportvereine in Hagen bereits einen großen, einen bedeutsamen Beitrag zur Konsolidierung des städtischen Haushaltes erbracht.
Gemessen an den Aufwendungen des Produktbereiches Sportförderung in Höhe von 7,80 Millionen €, hat der Hagener Sport mit einer aktuellen Konsolidierungssumme von knapp 570 Tausend € im Vergleich zu anderen Produktbereichen, sogar einen überproportionalen Beitrag zur Haushalts - Konsolidierung geleistet.
Zum einzuordnenden Vergleich sollte man die die ordentlichen Aufwendungen großer Produktbereiche in Hagen kennen:
- Wirtschaft und Tourismus über 16,0 Millionen €
- Kultur und Wissenschaft über 28,0 Millionen €
- Innere Verwaltung über 46,0 Millionen €
Und das sagen wir bei diesen Zahlen ganz deutlich:
Von einer gerechten Verteilung der Lasten im Rahmen der Haushaltskonsolidierung, kann bei diesen Größenordnungen doch wirklich nicht mehr die Rede sein.
Die finanziellen Belastungen der Hagener Sportvereine und ihrer Mitglieder durch die geplante, aber noch nicht beschlossene, Einführung einer „Energie- und Bewirtschaftungsumlage“ ist eindeutig nicht mehr hinnehmbar.
Dieser Abgabe ist durch den Hagener Sport eine deutliche Absage zu erteilen.
Sie würden bereits im ersten Schritt zu erheblichen Mitgliederverlusten bei der ganz sicher in den Vereinen erforderlichen Weitergabe durch Beitragserhöhungen und damit zu einer nachhaltigen Schwächung der Sportvereine führen.
In der finanziellen Konsequenz würde dies sicher auch bedeuten, dass die sportlichen Angebote der Hagener Sportvereine – die immer auch mit Ausgaben zu tun haben, insbesondere für unsere Kinder, Jugendliche und Senioren, in einem nicht zu vertretenden Ausmaß reduziert werden müssten.
Sie würde auch zu einem hohen internen Verwaltungsaufwand führen, der die geplante Einnahme ganz sicher noch deutlich und nachhaltig schmälern würde.
Stadtsportbund Hagen e.V.
Der Vorstand
Reinhard Flormann Peter Alexander gez. Michael Gothen
(Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender) (Stellv. Vorsitzender)