Besinnliches zu Weihnachten:
Erfahrungen eines jungen Schiedsrichters
Aufgeschrieben von Julian Orthen
Fußball nahm schon immer einen großen Teil meines Lebens ein. Ich habe selbst viele Jahre im Verein gespielt und beschloss irgendwann damit aufzuhören und Schiedsrichter zu werden.
Als Spieler kann man sich schlecht in den Schiedsrichter hineinversetzen. Man nimmt ihn meistens nur wahr, wenn er eine Endscheidung trifft, die einem selbst nicht passt. Über das, was den Schiedsrichter dazu bewogen hat, diese Endscheidung zu treffen, macht sich der Spieler selten Gedanken. Das bekommt man als Schiedsrichter zu spüren.
Als Schiedsrichter versucht man das Spiel so zu leiten, dass die Regeln eingehalten werden und häufig folgt auf einen Regelverstoß nicht direkt die Einsicht des Verursachers, der Mitspieler oder des Trainers.
In den meisten Spielen, die ich zu leiten hatte blieb es allgemein eher ruhig. Ich hatte aber auch schon Spiele, von denen das nicht zu behaupten ist. Wenn es viele schwere Fouls gibt, die den Einsatz von persönlichen Strafen erfordern und die Mannschaften sich schon vor dem Spiel nicht vertrugen, heizt sich die Stimmung auf und die Situation verschärft sich.
Dann muss ich als Schiedsrichter Ruhe bewahren und den Überblick behalten. Wer hat wie wen gefoult und wer hat daraufhin was zu wem gesagt? Die Sache wird natürlich noch dadurch erschwert, dass man alleine auf dem Feld steht und im Extremfall alle gegen sich hat. Dort die richtigen Endscheidungen zu treffen erfordert Regelkenntnis, Übung und Erfahrung.
Um richtig Handeln zu können, muss ich vor allem viel laufen, damit ich immer nah genug am Spielgeschehen bin. Aber das ist auch Übungssache.
Es ist dann schön, wenn am Ende des Spiels Spieler und/oder Trainer auf einen zu kommen um sich zu bedanken.
Fazit: Der Job des Schiedsrichters ist wohl der undankbarste Job auf dem Feld, der allerdings meistens trotzdem sehr viel Spaß macht.