Zum Abschluss des vergangenen Jahres wurden mit Reiner Gillitzer (SC Obersprockhövel, Kategorie U50) und Friedhelm Backer (SC Concordia Hagen, Kategorie Ü50) die beiden Gewinner der DFB-Aktion „Danke Schiri“ 2018 für den Kreis 13 bekannt gegeben. Nun hat der FLVW Reiner Gillitzer sogar zum Landessieger gekürt. An dieser Stelle sollen die beiden noch einmal vorgestellt werden.
Name |
Reiner Gillitzer |
Friedhelm Backer |
Verein |
SC Obersprockhövel |
SC Concordia Hagen |
Alter |
48 Jahre |
69 Jahre |
aktiver SR |
1986 – 2018, seitdem Beobachter auf Kreisebene |
1972 – heute 47. Jahr als Schiedsrichter |
höchste Klasse als SR |
Landesliga |
Kreisliga A / Damen-Bezirksliga |
höchste Klasse als SRA |
Verbandsliga (damals 4. Liga) |
Landesliga |
Jeder, der im Kreis Hagen etwas mit Fußball zu tun hat, dürfte Friedhelm Backer schon einmal über den Weg gelaufen sein. Seit dem „Zeitalter der Volksläufe“ ist er an der Pfeife unterwegs und ließ sich auch von Kniegelenk-Operationen und harscher Kritik durch Ex-Bundesliga-Profis nicht stoppen: „Als Anfang dieses Jahrtausends für die Einweihung des ersten Hagener Kunstrasenplatzes bei Fichte die BVB-Traditionsmannschaft zu Gast war und wir kurz vor dem Anstoß noch in der Kabine qualmten, hat uns Lothar Emmerich ziemlich angepflaumt!“, lacht der heute 69-jährige Unparteiische. Er ist ein perfektes Beispiel dafür, dass man auch ohne die ganz hohen Spielklassen eine großartige Schiedsrichterkarriere erleben kann. Gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Dieter Preuß ist Friedhelm vielen Hagener Jugendlichen vor allem aus dem Schulsport bekannt – 2004/05 pfiff er gar die Endspiele der Schulmeisterschaft in Iserlohn. Als fester Assistent 1 unseres Danke Schiris 2018 Harry Raukuttis, kam Friedhelm zwischen 1996 und 98 aber auch in Westfalen herum und gehörte zum ersten Hagener Schiedsrichter-Team, das im „Aktuellen Sportstudio“ dabei sein durfte. Dass Friedhelm Backer auch in hohem Alter noch auf dem Platz steht, liegt unter anderem an seinem „dicken Fell“, das er sich über die Jahre zugelegt hat: „Zwei Ohren haben 99% aller Menschen – doch nicht jeder kann sie zwischendurch auf Durchzug stellen! Genau das müssen junge Schiedsrichter allerdings lernen, um den Spaß am Pfeifen nicht zu verlieren. Wir Schiris sind nur Menschen, geben unser Bestes und dürfen uns deshalb nicht alles zu Herzen nehmen, was so gesagt wird“. Nun möchte Friedhelm noch sein letztes Ziel im Kreis erreichen und auch die 50 Jahre als aktiver Schiedsrichter voll machen.
Seit Reiner Gillitzer 2009 aus dem Kreis Wuppertal in unseren Kreis gewechselt ist, hat er regelmäßig deutlich mehr Spiele geleitet, als es das Soll verlangt. Obwohl er nach Jahren in der Landesliga in Hagen nicht mehr überkreislich pfiff, ließ sein Engagement im Amateurfußball nicht nach: „Meine Freizeit dreht sich um Fußball in all‘ seinen Formen“, gesteht er im Gespräch, „Fußball spielen, Fußball pfeifen, Fußball schauen…“. Zwar begann seine Karriere wie bei vielen Kollegen mit mangelndem Verständnis für die erlebten SR-Leistungen und dem Wunsch „es besser zu machen“, doch die Jahre an der Pfeife haben zu einem Perspektivwechsel geführt. Gänsehautmomente vor über tausend Zuschauern in der Verbandsliga (Grevenbroich-RW Oberhausen), Einsätze mit Bundesligisten (MSV Duisburg) und Nationalmannschaften (U21 Japans mit dem heutigen Bundesligastar Makoto Hasebe) – die Schiedsrichterei hat Reiner viel gegeben. „Daher möchte ich auch etwas zurückgeben“, sagt er mit Blick auf seine aktuelle Tätigkeit als Schiedsrichter-Beobachter im Kreis. Angesichts seines traurigen Karriereendes, für das er sich entschied, nachdem er 2018 bei einer Spielleitung tätlich angegriffen wurde, ist diese Einstellung ist nicht selbstverständlich. Sowohl der Kreisschiedsrichterausschuss als auch der FLVW haben Reiner Gillitzer auch deshalb zum Kreis- und Landessieger U50 der „Danke Schiri“-Aktion gewählt, weil er die Schiedsrichtergemeinschaft auch in solchen Momenten nicht im Stich lassen wollte. Nach seiner Ehrung durch den Verband in Dortmund trifft Reiner am 11./12. Mai in Frankfurt auf die anderen Landessieger der DFB-Aktion. „Ich dachte erst, das sei ein verfrühter Aprilscherz im Februar“, bleibt Reiner bescheiden, „schließlich mache ich nichts anderes als hunderte andere Kollegen auch!“
Wir gratulieren unseren diesjährigen Siegern der Aktion und sagen Euch stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen: DANKE, SCHIRIS!