Er ist einer von uns. Dies können die Schiedsrichter des Fußballkreises Hagen/Ennepe-Ruhr zu Recht über ihren Gast behaupten. Begann er doch seine Fußballerlaufbahn als Spieler der SG Boelerheide, der er übrigens auch heute noch angehört. Bereits im Alter von 15 Jahren wechselte er vom Spieler zum Schiedsrichter. Und diese Entscheidung hat er bis heute nicht bereut. Führte ihn doch sein Weg bis in den bezahlten Fußball, wo er als Schiedsrichter der Bundesliga jahrelang aktiv war.
Auch nach dem Ende seiner aktiven Karriere blieb er seinem Hobby treu und der Weg führte ihn über den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalens, wo er viele Jahre als Lehrwart tätig war, zum Deutschen Fußballbund. Hier gehört u. a. die Weiter-bildung der deutschen Spitzenschiedsrichter zu seinen Aufgaben. Diese und zahl-reiche weitere Aufgaben, wie Spielbeobachtungen, Durchführung von Sichtungs-lehrgängen usw., sind allerdings nicht so nebenbei zu bewerkstelligen. „Ich war in der glücklichen Lage, mein Hobby zum Beruf zu machen“, so Rainer Werthmann im Rahmen seines Besuches bei den Hagener Schiedsrichtern, denn seit einigen Jahren ist der Grundschullehrer hauptamtlicher Mitarbeiter des Deutschen Fußballbundes.
Dass es auch bei unseren Eliteschiedsrichter, trotz technischer Hilfsmittel, immer wieder zu strittigen Situationen kommt, wusste Werthmann anschaulich zu berichten. „Das wird sich vermutlich auch dann nicht ändern, wenn der Videobeweis als weitere Unterstützung der Referees erprobt wird“. Aber davon lebt der Fußball und sorgt nach jedem Wochenende für angeregte Diskussionen.
Einig war man sich am Ende der kurzweiligen Veranstaltung darüber, dass die Schiedsrichter im Amateurbereich sicherlich mit anderen Problemen auf den Fußballplätzen zu kämpfen haben, als die Kollegen in den Profiligen. Und daher fanden die Grußworte des derzeitigen DFB-Vizepräsidenten, Ronny Zimmermann, bei den über 100 Zuhörern besonderen Anklang: „Schiedsrichter, die jedes Wochenende, bei Wind und Wetter, Spiele bis in die untersten Spielklassen leiten und sich oftmals auch noch beschimpfen und beleidigen lassen müssen – dass sind die wahren Helden“.