Langeweile kommt für die D-Jugendfußballer des SSV Hagen in den Sommerferien nicht auf. Gestern kehrten sie aus dem ereignisreichen Feriencamp Landenhausen der DFB-Stftung Egidius Braun zurück, heute beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Dort werden die SSV-Jungs richtig gefordert: Das Team der Trainer Rene´ Tönnes und Jorgo Strachinos startet als einziges aus dem Kreis in der vom westfälischen Verband neu installierten U13-Nachwuchsrunde.
„Eine einmalige Geschichte, es gab rund um die Uhr Programm.” Rene´ Tönnes steht noch ganz unter dem Eindruck des siebentägigen Feriencamp-Aufenthalts in Oberhessen mit Abenteuer-Rallyes, Schaumpartys und Lagerfeuern. „Wenn ich 25 Stunden in der Woche geschlafen habe, dann ist das viel”, sagt der D-Jugendtrainer und stellvertretende Jugendleiter des SSV: „Ein toller Sommerurlaub auf Kosten der DFB-Stiftung.” Den sich der Verein mit herausragender Jugendarbeit und vorbildlichem sozialen Engagement - wie bei einem Namibia-Projekt - verdient hat. Dass gerade die letztjährige D2-Mannschaft nach Landenhausen fuhr, passt ins Bild. Denn das Team von Tönnes und Trainerkollege Jorgo Strachinos startet künftig als erste Hagener U13-Mannschaft überkreislich. Beim Pilotprojekt des Fußball- und Leichtathletik-Verbands Westfalen (FLVW), für das sich weit mehr als 100 Vereine beworben hatten, wurde der SSV als einer von 48 Klubs ausgewählt. Die neue U13-Nachwuchsrunde startet mit vier Zwölfer-Staffeln, die Ersten spielen mit den Kreismeistern um den Westfalentitel. Auftakt für die Hagener ist am 23. August gegen den SV Schmallenberg/Fredeburg, auch SF Siegen, SF Oestrich oder BSV Menden gehören zu den Gegnern. „Die Idee ist, überdurchschnittlich spielende Mannschaften zusammenzuführen, damit sie sich auf Augenhöhe
„Verbandsziel ist, dass die Jungs nicht zu früh in große Vereine gehen.”Rene´ Tönnes messen können”, erklärt Tönnes, „Förderung durch Forderung ist das Motto.” Regelmäßige zweistellige Ergebnisse wie bisher sollen der Vergangenheit angehören. Bei den Bewerbern für die neue Liga wurde die Ausbildungsqualität im Verein überprüft, die Trainer müssen regelmäßig Fortbildungsmaßnahmen besuchen. Eine überkreisliche C-Jugend im Klub war Bedingung, auch die Platzverhältnisse wurden in der Bewertung berücksichtigt. Tönnes: „Da spielt uns natürlich der neue Kunstrasen auf dem Höing in die Karten. Auf Asche hätten wir in einer solchen Klasse nicht zu suchen.” Die neue Spielklasse sorgt dafür, dass ein von Bundesligisten umworbener Nachwuchskicker ein Jahr länger beim SSV bleibt. „Verbandsziel ist, dass die Jungs nicht zu früh in große Vereine gehen, sondern möglichst lange heimatnah auf hohem Anforderungsprofil ausgebildet werden”, weiß Tönnes. Gleichzeitig verstärkt mit Lukas Klostermann vom FSV Gevelsberg „eines der größten Talente” (Tönnes) künftig das Höing-Team. Der Zwölfjährige ist auch hervorragender Leichtathlet, hält mehrere Kreisrekorde und wurde in Berlin Sieger beim Wettbewerb „Deutschland sucht den Supersprinter”. Für ihn und seine neuen Teamkollegen gibt es am Wochenende die erste Herausforderung mit Ball: Beim Turnier in Dortmund zählen MSV Duisburg, VfL Bochum, LR Ahlen und Wuppertaler SV zu den Gegnern.
Beitrag übernommen aus der Westfalenpost vom 07.08.08 Autor: Axel Gaiser
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